Arthur D. trifft Agrajag 

Willkommen am Ende der Geschichte

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Interview mit Claas Relotius

Na gucke. Horkheimer. Foucault. Konstruktivismus. Alles klar.

Psychose. Realitätsverlust. 

Bei mir war es damals das RAW- Umfeld. Und die Hanfblüten. Da verliert man schon mal den Boden unter den Füßen.

Sie haben in Ihrem Erststudium Kulturwissenschaft an der Uni Bremen studiert. Recherchiert man die Liste der Theoretiker, über die Sie in dieser Zeit Arbeiten geschrieben haben - Foucaults «Wahnsinn und Gesellschaft», «Das wilde Denken» von Lévi-Strauss, Watzlawicks «Die erfundene Wirklichkeit» oder Adornos und Horkheimers «Kulturindustrie. Aufklärung als Massenbetrug» - dann wirkt das wie ein Vorgriff auf Ihren Fall.

Ich habe nie einen Zusammenhang gesehen. Ich habe auch später beim Schreiben falscher Reportagen nicht an Konstruktivismus gedacht. Es geht teilweise um Werke, die die Ansicht vertreten, dass jede Wirklichkeit die Konstruktion derer ist, die diese Wirklichkeit zu entdecken wähnen, wobei sie sich des Aktes der Erfindung nicht bewusst sind. ( Read More »


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Blauvogel und die Indianerjungenidentität

"Der Roman beschreibt anhand der fiktiven Gestalt „Blauvogel“ das Leben der weißen Grenzer und der Indianer in der Mitte des 18. Jahrhunderts. „Blauvogel“ ist ein weißer Junge, der von Indianern geraubt wird und unter ihnen aufwächst. Er erkennt die Wahrheit über die weißen Siedler und die Indianer. Nach seiner erzwungenen Rückkehr zu seiner weißen Familie ist er aber nicht mehr dazu in der Lage, wieder in ihre Welt zurückzukehren. Er erkennt sie als falsch und geht freiwillig zurück zu den Indianern, weil er unter den Weißen nicht mehr klarkommt."

Das war mein erstes "großes" Kinderbuch, das habe ich mit 8... 9 Jahren mehrmals gelesen. Ich lebte in der Gewißheit, in der falschesten denkbaren Welt aufzuwachsen. Ich war ein Indianerjunge, gefangen in der verkehrten Geschichte.

Und jetzt stelle ich mir vor, die Realität hätte mich nicht zurückgezwungen. Dann wäre ich in der Jugend so drauf gewesen wie diese Identitätskasper heutzutage. Read More »


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Die Verbrechen der PoMo

Habt ihr mal gehört vom "Tod des Autors"?

Dieses Konzept besagt sinngemäß: "Was du gemeint hast, spielt keine Rolle, entscheidend ist, was ich verstehe. Und wenn ich dich absichtlich falsch verstehe, dann kannst du dich dagegen nicht wehren. Ätsch.

Das meinen die ernst.


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